Spielbericht Friesen
Lichtenberg I - SF Berlin 03 II Sonntag 29.03.2009 Die Ausgangslage war klar : um
den alljährlichen Ungewissheiten hinsichtlich der genauen Anzahl der Absteiger
zu entgehen, wird zum sicheren Klassenerhalt ein Mannschaftspunkt von Nöten
sein. Und das ausgerechnet gegen den bereits feststehenden Staffelsieger, der
uns in der letzten Saison 6:2 von den Brettern fegte. Aber schon vor zwei Wochen
wurde auf unserer Webseite geunkt, dass wir heute den Spitzenreiter weg hauen. Ich kam zwei Minuten zu spät
da, da meine M10-Straßenbahn zwei Minuten zu früh abgefahren war. Mein Gegner
fehlte jedoch auch noch, ebenso dass 1.Brett der Schachfreunde. Die verschärfte
Auslegung der aktuellen FIDE-Regeln ist aber noch nicht Teil der Turnierordnung
in der Oberliga, sonst hätte es um 11:01 Uhr 1:0 für uns gestanden (1:0 am
Brett 1, 0:0 am Brett 5). Nach 15 Minuten trifft Barts
Gegner ein, nach knapp einer halben Stunde auch mein Kontrahent. Die Aufstellung
der Schachfreunde ist im Rahmen des Erwarteten - nur am Brett 8 spielt ein
Saisonneuling (mit ELO 2226!). Nach ca. 2 Stunden sind die
Chancen auf ein 4:4 intakt: Brett 1 und 2 stehen nicht schlecht (vielleicht 1,5
von 2 Punkten möglich), Brett 3 eher schlecht und Brett 4 aussichtsreich, hat
aber eine Figur in den Angriff investiert (1 aus 2 Punkten), meine Partie ist in
etwa ausgeglichen, ich habe aber bereits großen Zeitvorteil. Brett 6 bis 8 von
uns stehen meines Erachtens etwas nachteilig (insgesamt vielleicht 1,5 von 4
Punkten möglich). Mit der vierten Stunde tritt
das Match in seine entscheidende Phase. Als Erster gewinnt Wolfgang Rohde seine
feine Angriffspartie. Das Figurenopfer war wohl korrekt, doch danach muss man
auch erst mal die weiteren, teilweise einzigen Züge finden. Nach den vielen
Niederlagen in dieser Saison (zuletzt drei am Stück) war das keine Selbstverständlichkeit
- Kompliment! Dann remisiert Peter, und am
Brett 7 kann Ekkehard die Stellung ausgleichen und den Gegner in schlimme
Zeitnot bringen. Kurz vor der Zeitkontrolle gewinnt er sogar, gleiches gelingt
Bart am 1.Brett mit einer tollen Partie. Fritz muss dagegen seine zweite
Saisonniederlage quittieren. Es steht 3,5:1,5 für uns! Unglaublich. Irgendwie hat Ralf dann am
Brett 8 einen Vorteil erreicht, dabei hatten nicht nur ich (ausdrücklich
ausgenommen unser Vereinsvorsitzender Klaus) die Partie schon abgeschrieben.
Wenige Züge nach der Zeitkontrolle gewinnt auch er und der Mannschaftssieg ist
perfekt. Wolfgang Häßler hatte am
Brett 2 im Mittelspiel eine Dame für Turm und Läufer gewonnen, das
Gleichgewicht in der Partie war dadurch nicht gestört. Nach Ralf´s Sieg einigt
er sich mit seinem Gegner ebenso auf Remis wie ich mit meinem. Ich hatte mal
wieder eine aussichtsreiche Stellung erreicht, ohne sie dann in einen Gewinn
umzumünzen. Am Ende steht ein überraschender
5,5:2,5 Erfolg über den Aufsteiger. 10:8 Mannschaftspunkte hatten
wir am Saisonende zuletzt vor drei Jahren, damals allerdings “nur” Platz 4
statt diesmal Platz 3. Das wird in der nächsten
Saison nur schwer zu wiederholen sein. Jörg Sawatzki
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