Kurzbericht zur 4.Runde der BMM 2012/13 am 16/12/2012
Landesliga TuS Makkabi - SC Friesen Lichtenberg 3,5 : 4,5


Beide Mannschaften mussten ihr nominelles Spitzenbrett sowie einen
"Mittelfeldspieler" (Brett 5 bzw. 6 der Stammaufstellung) ersetzen.

Hartmut kam somit bei uns am Brett 7 zu seinem vierten Einsatz,
während am Brett 8 Expräsident Klaus zum ersten Mal in dieser Saison
in der Ersten ran durfte.

Beim Gegner schien die Personalsituation etwas prekärer zu sein, der
am Brett 8 eingesetzte Spieler ist noch gar nicht in der Meldeliste
der Landesliga aufgeführt (BMM-Skript im Web, Stand: 16/12/12 - 18 Uhr).

Zum Start hatten wir an jedem Brett einen Erfahrungsvorteil von 10 bis
60 Jahren und waren von der DWZ her - mit Ausnahme am Brett 2 (ungefähr
160 Punkte Nachteil meinerseits) - an jedem Brett stärker besetzt.

Der Kampf verlief aber - nicht unerwartet - weniger deutlich. 

Nach ca. 1,5 h waren Wolfgang am Brett 3 und sowie Klaus etwas besser
aus der Eröffnung gekommen. Die restlichen Partien standen mehr oder
weniger ausgeglichen.

Dann unterlief Dieter am Brett 4 ein folgenschwerer Fehler. Sein Gegner
hatte bis dahin eher unorthodox und mit Tempoverlusten agiert, ließ sich
dann jedoch nicht die Gelegenheit entgehen, ein in diesem Fall schablonenhaftes
Damenmanöver (bei normalem Eröffnungsverlauf gehört es zum Standardaufbau des
Nachziehenden) sofort zu bestrafen. In der Folge hatte Dieter einen Bauer weniger,
kein wirkliches Gegenspiel und nach 3 Stunden eine Niederlage zu quittieren.

Anschließend vereinbarte Fritz mit seinem bisher äußerst stark aufspielenden Gegner
(geschätzte DWZ-Performance nach 4 Partien = ca. 2500 !!!) nach ca. 20 Zügen Remis.

Wolfgang konnte m.E. ein deutliches übergewicht erspielen, während Ralf aufpassen musste,
dass sein Kontrahent gewisse positionelle Vorteile in einem Leichtfigurenendspiel nicht
weiter ausbaute. 

Jans Gegner spielte solide mit den weißen Steinen und nahm dann das zweite Remisangebot
nach ca. 30 Zügen an. Hartmut hatte leichte Vorteile erarbeitet, während Klaus sich damit
schwer tat, seinen Entwicklungsvorsprung in einen Stellungsvorteil umzumünzen.

Mir selbst gelang es, den Anzugsvorteil meines Gegners durch Abtausch aller Leichtfiguren
und eines Turmpaares einzudämmen. Nachdem ich im verbleibenden Dame-Turm-Endspiel mit
zwei-drei genauen Zügen die letzten Gewinnversuche parieren konnte, wurde nach knapp 30 Zügen
die Punkteteilung beschlossen. Wenig später kam es am letzten Brett zum gleichen Ergebnis.

So stand es nach fünf beendeten Partien und 3 Stunden Matchspielzeit 2 zu 3 gegen uns.

Ralf erreichte schließlich ebenfalls die Punkteteilung, während Hartmut einen sichtbaren
Vorteil auf dem Brett und der Uhr bekam. Wolfgangs Gegner setzte dagegen alles auf eine
Karte, um mit einem Angriff am Königsflügel die zwei Minusbauern wettzumachen, was bei offener
h-Linie gegen den rochierten König mit Dame + Turm + ungleichfarbigen Läufer sicherlich die
einzige Chance war.

Nach 3,5 Stunden gewann Hartmut nach Zeit. Der Umstand selber war eigentlich klar (es waren keine
30 Züge gespielt), aber die Uhr schien es nicht richtig anzuzeigen. Nach Auffassung der Friesen
hätte der Schiedsrichter - Schachfreund Kiesekamp - sofort eingreifen müssen (in der Oberliga und
höher ist es u. E. so), aber er befand sich, obwohl seine Partie (mit mir) beendet war, nicht am Brett
geschweige denn im Spielraum, sondern auf dem Flur und musste herbeigerufen werden, was wiederum
auf Seiten des Makkabiteams als Beeinflussung ausgelegt wurde, da Hartmut die ZÜ als solche noch
nicht erkannt hatte.

Als dann Schachfreund Kiesekamp auf Nachfrage von Hartmut, ob mit der Uhr alles in Ordnung sei,
zunächst nur umständlich die Uhr erklärte und keine Zeitüberschreitung diagnostizieren wollte, sorgte er 
für etwas Unmut bei den Friesen. Kurze Zeit später war die Angelegenheit aber zumindest für den 
Wettkampf geklärt. Glücklicherweise stand Hartmut zu diesem Zeitpunkt auch deutlich besser.

Dieter, Ralf und ich sind während der Rückfahrt bei der Nachbereitung des Wettkampfes zu dem
Entschluss gekommen, dass vor der nächsten BMM-Runde die TO des BSV auf die Punkte

- richtige Einstellung des Uhrmodus mit unzweifelhafter Anzeige einer ZÜ
- wann muss ein befangener (parteiischer) Schiedsrichter unparteiisch Eingreifen 

geklärt werden müssen.

Bei Wolfgangs Partie hatte ich die Befürchtung, dass er die Stellung vor der Zeitkontrolle
noch versiebt, zumal er an einer Stelle nur den zweitbesten Zug fand und deshalb die Bauernstellung
vor seinem König etwas lüften musste. Dann konnte er jedoch die Qualität gewinnen und Partie +
Wettkampf waren gelaufen.

Damit stehen wir mit 6 Punkten auf Platz 3 und einem Aufstiegsplatz, da die beiden Mannschaften
vor uns SF + Tegel z.Z. nicht aufsteigen könnten.

Jörg Sawatzki