Hoyerswerda - das Schnellturnier im Tagebau - 13./14. September 2014
Kreutztabelle      Partie    Tabellen beim Veranstalter

Friesen nimmt mit einer Mannschaft an diesem Traditionsturnier seit vielen Jahren teil. Immer war es im Gespräch, mit 2 starken Teams anzutreten. Dieses Jahr hat es geklappt.

Pünktlich, am Sonnabend, um 09:30 Uhr holt mich Stefan ab. Planänderung.
Marko ist krank geworden und wir sind nur zu 7. Wir laden Lutz mit ein, weil 3 Autos jetzt keinen Sinn mehr machen. Wir kommen gut in Hoyerswerda an. Die Zimmer werden aufgeteilt. 

Hoyerswerda ist verregnet. An diesem Wochenende ist auch Stadtfest. Mann sieht von unserem Hotel das Riesenrad mit dem zugehörigen Rummel. Wir marschieren zum Spiellokal und sind etwas in Zeitdruck. 

Der Saal gehört zur Sparkasse, dem großen Sponsor. Die aufgebauten Tische stehen in Dreierreihe. Der Platzbedarf ist voll ausgeschöpft. Es gibt eine große Leinwand, an der die Startrangliste angezeigt wird. Wir erledigen die Anmeldung und gehen eine Pizza essen.
Durch die Absage von Marko ist die Erste nur zu dritt. Schon unterwegs hat Wolgang Hässler sich um einen 4. Mann beim Veranstalter bemüht. Die Frage, ob einer aus der Zweiten in die Erste rutscht stellte sich eigentlich nicht.

Die Regeln des Turniers sind sehr eigen. Alle Mannschaften spielen in einer Gruppe. Es gibt A und B Mannschaften. Die TWZ-Grenze liegt bei 2100. Es dürfen 5 Spieler gemeldet werden. Der 5. Spieler ist Springer und taucht in keiner Liste auf - ein Joker. Am Sonnabend werden 8 Runden gespielt, am Sonntag 7.
Spannend war die Frage, wen Friesen I als 4. Spieler bekommen hat. Ein Pole mit ELO 1600. Ist ok, etwas schwächer als Marko. Aber wichtig: man muss unter 2100 bleiben, wenn man die Preise im Kopf hat.

Mann sieht viele Berliner Mannschaften: Zehlendorf, TSG, Nord Ost, Pankow.

Um 14:00 Uhr ist Eröffnung. Ein paar übliche Reden. Der Bürgermeister hat das Wort. Er ist Schachspieler - was für ein Gewinn für ASP Hoyerswerda. Davon kann man nur träumen.

Die Paarungen der 1. Runde werden angezeigt. Alle suchen ihre Plätze. Die Tischreihen sind gut sichtbar nummeriert. Jede Mannschaft hat eine Mannschaftskarte, wenn ja mit Wappen.

Auf den ersten Blick sehe ich, das was mit der Startrangliste schief gegangen ist. Das ist für jeden Veranstalter ein Alptraum. 
Für mich war es sowieso spannend zu verfolgen, wie es funktionieren wird, wenn 33 Mannschaften 15 Runden Schweizer System spielen. Also ein halbes Rundensystem mit Paarungsmechanismen. Da das aber Tradition hat, gibt es nichts zu meckern. 
Der Friesenexpress mit polnischem Anhänger
Die erste Rund brachte dann für Friesn folgende Paarungen:
Friesen I - Cassia Lubsko I 1:3 (Häßler, Keil, Kühnemund, Kolodziejski)
Cassia Lubsko II - Friesen II 1:3 (Sabrowski, Weiss, Billing, Lüdtge)

Also ein Friesen - Polen Duell. Pikant, dass unser 4. Mann der Ersten, eben aus Lubsko kommt.
Friesen 1 kassiert die zweite Niederlage und kommt gegen spielfrei.
Friesen 2 spielt 2:2

Durch diese Auftakte entwickelte sich über das gesamte Turnier eine Tabellenplatzierung, in der die Zweite fast immer vor der Ersten steht. Erst zum Ende wurden dann die Verhältnisse "zurecht gerückt".
Zehlendorf
Der erste Tag war anstrengend. 8 Runden. Die Zweite trank mal schon ein Bier - aber nicht nach jeder Runde. Es lief gut. Mit meinem Schach war ich zufrieden. Der Aufgalopper in Runde I beflügelte. 
Am Ende standen 4,5 Punkte auf meinem Konto. Die beiden letzten Nullen waren ärgerlich.

Dann gingen wir Essen. Tolles Lokal "Anno 1900" auf Empfehlung. Wir sitzen draußen und lassen den Abend ausklingen.
Zurück mit Taxe, kurz über den Rummel, und ab ins Bett.

Zweiter Tag
Frühstück um 07:15 Uhr. Alles was man braucht ist da.
Der Blick, in Schachspielergesichter anderer Mannschaften, macht deutlich, das Stadtfest ist. Und irgendwie denke ich, was verpasst zu haben.
Die Hotelzimmer sind ordentlich gesponsert (DZ 58 Euro mit Frühstück).

Am Brett geht es bei mir mit 4 Nullen los. Super - das sind übergreifend schon mal 6.
Dann kommt von Hoyerswerda die Kindermannschaft und ich mache meinen einzigen Punkt.
TSG
Auslosung der 11. Runde - Friesen 2 an Platte 1. 
Wir testen mal ungarische Großmeister. Georg holt einen halben Punkt. 
Das Turnier am zweiten Tag steht aber im Zeichen von Uwe Sabrowski. Es geht um die uminöse Brettwertung der Gruppe B. Nach 10 Runden liegt Uwe vorn und bleibt das auch. Das muss man sich vorstellen. Uwe spielt an Brett 1.
Schauen, was die Konkurrenz macht.
Das Turnier gewinnen die beiden ungarischen Mannschaften mit jeweils 4 GM. Erfurt wird Dritter.
TSG gewinnt die Mannschafts-B-Wertung. Auch hier gab es die 4:0 Spielfreispritze.
Topscorer B-Wertung Brett 1
Die Mannschaftsplätze 8 bis 26 trennen zwei Punkte. Das ist eng. Friesen 1 wird hinter Lubsko 1 8.
Friesen2 wird am Ende 26. Wenn wir in der letzten Runde gewonnen hätten, wären wir noch Dritter der B-Wertung geworden. Und verloren haben wir gegen ... Lubsko 1.

Nach der Auswertung, auf der Homepage von Hoyerswerda, habe ich mal den Schnitt meiner Gegner nachgeschaut. Bei den 6 Nullen in Folge hatte ich einen Gegnerschnitt von 2281. GM's, IM's etc. Wenn ich das zeitnah gewusst hätte, hätte mich das wohl beflügelt.

Die Einzelergebnisse nach 15 Runden

Friesen 1 Friesen 2
Wolfgang Häßler 10 Uwe Sabrowski 7
Uwe Keil 8,5 Peter Weiss 5,5
Lutz Kühnemund 7,5 Georg Billing 6,5
Grzegorz Kolodziejesk/ 6,5 Stefan Lüdtge 6

Fazit:
Anstrengend, aber schön. Ein paar gute Partien gespielt. Die beiden Mannschaftsleiter hatten alles im Griff. Da hatte der Kapitän von TSG es schon etwas schwerer. 

Im nächsten Jahr fahren wir wieder hin.

Peter Weiss