Bericht vom Achtelfinale der Berliner Pokal Mannschaftenmeisterschaft, SV Berolina Mitte gegen SC Friesen Lichtenberg

Am Samstag den 25.04. war endlich wieder Pokalzeit. Ich verspreche nicht zu viel wenn ich sage, dass es ein heißer Tanz wurde.

Die erste Spannung erzeugte jedoch ich unfreiwillig neben dem Brett. Nachdem ich in der S-Bahn kontrolliert wurde und statt des aktuellen Sommersemestertickets nur das letzte Wintersemesterticket vorzeigen konnte (wurde von mir noch nicht ausgetauscht) ging es erstmal völlig unnötig raus aus der S-Bahn zur Personalienaufnahme. Dadurch kam ich leider 10 Minuten zu spät. Nochmal sorry ans Team!

Als ich dann ankam, sah ich dass die Aufstellung Hermann an 1 mit Weiß, Wolfgang an 2, Ralf an 3 beide mit Schwarz und mich an 4 mit Weiß vorsah. Nominell war das wohl alles sehr ausgeglichen, leichte Vorteile an 1 und 2 wurden durch einen relativ deutlichen Nachteil für uns an 4 ausgeglichen. Aber Zahlen sind ja nicht alles.

Die Eröffnung wurde überall ohne größere Unfälle überstanden. Ich hatte zum ersten Mal seit gefühlt einem halben Jahrzehnt nen Sizilianer in dem ich 3.d4 gespielt habe, also offen, und war froh dass das erstmal nicht in die Hose ging. Bei den anderen sah es auch umkämpft aus.

Irgendwann hatte Ralf eine Qualle für nen Bauern und mir gelang es in einem 3 Leichtfiguren Endspiel einen Bauern zu ergattern. Hermann hatte glaub ich dann auch schon nen Bauern weniger und Wolfgangs Stellung konnte ich nicht recht einschätzen, nennen wir es umkämpft. Sah aber insgesamt gut für uns aus.

Dann überschlugen sich die Ereignisse ein wenig. Ralf verlor an Brett 3 in guter Stellung aus dem nichts heraus, der Gegner hatte eine Mattfalle aufgestellt die zuschnappte. Hermann gelang es seine Stellung mit Minusbauern in ein solides Remis zu überführen.
Ich hatte ein Springerendspiel mit Mehrbauern am Rand, wo allerdings noch viele viele Fallen zu umgehen waren, denn wenn es dem Gegner gelänge den Springer für den Bauern zu Opfern würde ich verlieren. Und Wolfgang hatte ein Turmendspiel das ich unübersichtlich fand, aber zum Glück hatte ich Ralf zur Einschätzung dabei der meinte "das wird schwer zu gewinnen sein". Dank der Berliner Wertung war ein Sieg bei Wolfgang aber Pflicht.

Schließlich gelang es mir meinen Vorteil zu verwerten, nach zähem Kampf und nachdem ich meinen Gegner mit Hilfe der Schiedsrichterin in Zeitnot zum wiederholten Male darauf hinwies, dass mitgeschrieben werden muss erfolgte die Aufgabe.

Es stand 1,5 - 1,5 mit Nachteil in der Berliner Wertung, aber nun zeigte Wolfgang wie man in einem Turmendspiel (und in beiderseitiger Zeitnot) presst. In Stellung mit Mehrbauer gelang es so abzuwickeln, dass ein Endspiel K T, e gegen K T entstand, in dem Wolfgangs König nah am Bauer war und der gegnerische zu weit entfernt. Das reichte um zu gewinnen. Es war zusammen mit der Partie von Hendrik Möller, die gleichzeitig endete, die letzte Partie dieses Pokaltages.

Eine kämpferische Leistung, in der wir uns auch nicht von der unglücklichen Niederlage von Ralf haben ausknocken lassen, der der Unglücksrabe dieses Tages war, da Partie und Stellung eigentlich sehr ordentlich aussahen.

Am Sonntag den 31.05. geht es mit dem Viertelfinale wieder im Cafe En Passant weiter, diesmal gegen Zitadelle Spandau. Das wird wieder keine leichte Aufgabe, aber wir werden sicher wieder unsere Chancen haben!

Paul Meyer-Dunker