Man muss als Schachspieler das Alter nicht fürchten

„Mein Gegner sieht alt aus, da werde ich heute wohl einen Punkt machen“, wer hat das in jüngeren Jahren nicht schon einmal gedacht? Aber man kann sich irren! Was mich betrifft, so habe ich in der Nähe meines 80. Geburtstags (8.September 2015) mit dem Gedanken gespielt, das stressige Turnierschach aufzugeben. Glücklicherweise ist dieser Gedanke wieder verschwunden …. Und mein 81. Lebensjahr wurde mein bestes Schachjahr seit langem!

Es begann mit dem 1. Platz bei der offenen Seniorenmeisterschaft von Mecklenburg-Vorpommern im November in Binz mit 176 Teilnehmern. Ergebnis: 1. F. Baumbach 7,5 aus 9 (Buchholz 51,5) 2. H. Ackermann 7,5 (Buchholz 50,5) 3./4. H. Hassenrück, G. Schumacher je 7,0 . Dieser Erfolg bracht für mich einen Zuwachs von 49 Wertungspunkten.

Auch am 6. Brett von Friesen Lichtenberg in der Landesliga 2015/16 ging es weiter mit 7,5 aus 8, ein Ergebnis, das in meiner langen Schachlaufbahn niemals gehabt habe. Auch der halbe Punkt resultierte aus einer Gewinnstellung, allerdings hätte ich meine letzte Partie gegen Weber auch verlieren können. 

Schließlich brachte auch meine Teilnahme an der Mannschaftsweltmeisterschaft der Senioren in der Mannschaft BSW/Bahn AG in Radebeul Juni 2016 wieder ein „7,5 aus 9“ Ergebnis. Unter ca. 60 Mannschaften „65+“ war ich Drittbester am 3. Brett und konnte bei der Siegerehrung stolz eine Bronzemedaille in Empfang nehmen.

In Wertungspunkten ausgedrückt habe ich in einem knappen Jahr einen Sprung von 133 Punkten gemacht (von 2042 auf 2185). Ich schreibe das nieder, um meine Klubkameraden – die meisten jünger als ich – zu ermutigen, niemals daran zu zweifeln, dass es wieder vorwärts gehen kann!

Abschließend eine Partie aus dem Wettkampf BSW-Schweden.

 

Fritz Baumbach