Schafft es Luca zur DEM 2021?

Das Qualifikationsturnier zur DEM 2021 im August in Willingen wurde an den Wochenenden vom 12. - 13. und 19. - 20.6. im Andreas-Gymnasium gespielt. Als Teilnahmeberechtigung galt es entweder in der Vorrunde sich qualifiziert zu haben oder, da Corona die 2. Vorrunde vereitelt hat, vom Verein als ausreichend qualifiziert eingeschätzt zu werden. Es handelt sich um kein Turnier für Praxis-Erfahrung sondern wirklich nur um die Möglichkeit sich für die deutsche Einzelmeisterschaft in der jeweiligen Altersklasse zu qualifizieren. Mit beiden gewünschten Kriterien erfüllt zog Luca Mankel in der AK u18 für Friesen ans Brett. Mit seiner bis dato stehenden DWZ von 1964 führte er das Feld an. Die Meldeliste sah wie folgt aus:

Teilnehmerliste

Da es sich nur um 5 Spieler handelte wurde das Turnier im Rundensystem gespielt. Das bedeutet 5 Runden und jeder Teilnehmer hat einmal spielfrei. Daraus folgt, dass an einem Tag eine Doppelrunde gespielt wird. Ob Glück oder nicht, Luca hatte am Tag der Doppelrunde tatsächlich sein Freilos. Was soll da noch schief gehen?

Tja, kommen wir mal zum Turnierverlauf. In der ersten Runde ging es gegen Azarvash, Aram von Siemensstadt. Als Aufwärmgegner in der ersten Runde zum ersten Mal nach langer Zeit mal wieder am Brett ein glückliches Los, sollte man meinen. Das Problem: durch Corona und den mangelnden Turnieren ist, wie aussagekräftig sind die Wertzahlen denn noch? Wer hat viel gemacht in der Zeit, wer nicht? Vorsicht ist also geboten. In der Vorbereitung lag der Fokus auf dem Londoner System, einer Eröffnung die von Anfängern wie Super GM's gespielt werden kann.
Das Problem war nur, Luca braucht den Sieg. Also ging es am Samstag morgen um 10 Uhr los. Es dauert zwar eine Weile, aber Luca konnte schließlich doch mit nur minimalen Unsicherheiten die Partie recht sicher unter Dach und Fach bringen.

Für Runde 2 stand der Gegner bereits fest, da ein Rundensystem von Anfang an komplett ausgelost wird. Am Sonntag morgen um 10 Uhr sollte sogleich der etwaig fähigste Konkurent in Form von Straßburg, Robin Leonard von den Sfr. Nord-Ost Berlin erscheinen. Wieder kam die Vorbereitung aufs Brett und wieder sah die Eröffnung super aus. Es wurde gut ins Mittelspiel übergeleitet und dann ging es los. Züge werden sich nicht getraut und der schöne Zeitvorteil von fast einer Stunde schmolz dahin. Mit dem Zeitvorteil ging auch der Stellungsvorteil so weit verloren, dass langsam ein Remis ein gutes Ergebnis zu sein scheint. Glücklicherweise ist die Umstellung wieder am Brett zu spielen nicht jedem so gut gelungen. Die Zeit fiel bevor die Partie selber entschieden war und so zog Luca glücklich mit 2 Punkten von dannen.

Nun begann die Rechnerei, der nächste Samstag sollte eine Doppelrunde werden und, durch das Rundenturnier bedingt, konnte noch ein 3-facher Stichkampf entstehen. Da Luca den ersten Teil der Doppelrunde nur spielen musste ging es für ihn recht entspannt ans Brett gegen Abed, Rashid von SV Königsjäger Süd-West. Mit der geringsten Zahl und bisher nichts zählbaren für sich selbst der eventuell leichteste Gegner?
Laut Partieverlauf, ja. Luca konnte schnell ein wenig Material gewinnen und deutlichen Stellungsvorteil herausspielen. Das ganze ging dann nach 90min zu Ende. Luca steht nun mit 3/3 ganz klar vorne, schon fast sicher auf Platz 1.
Seine Verfolger in Form von Straßburg, Robin Leonard und Gillmeister, Gino spielten gegeneinander und einigten sich sogar friedlich! Damit reichte Luca ein Remis am Sonntag zur deutschen Einzelmeisterschaft!

Springen wir noch nicht ganz zum Sonntag, sondern zum quälenden Was-Wäre-Wenn-Samstag Abend. Vorbereitung soweit fertig und es ist klar ein Remis reicht, ein Sieg wäre aber schöner. Gino ist eigentlich bekannt für seine b6- und b3-Eröffnungen. Aber wird das auch wirklich passieren? 
Der finale Sonntag morgen zeigte, NEIN!. Es kam ein wenig anders aber der Partieverlauf ähnelte dem bisherigen Turnierverlauf. Luca kam gut zum Zug, spielte auf Sieg und war dem ganzen bereits greifbar nah. Das ging jedoch auf Kosten seiner Zeit und in der entscheidenden Stellung, als ein 3-zügiges Matt auf dem Brett stand, spielte Luca zu schnell. Was passiert üblicher Weise, wenn man den Gewinn übersieht, besonders durch zu schnelles Ziehen? 
Man wird dafür bestraft und das meist schnell und schmerzhaft. Da Luca aber von einem erzwungenen Sieg zu einem großen Figurenabtausch hin bestraft wurde, verflachte die Stellung nur in ein Remis auf das sich beide ein wenig später einigten. Damit geht Luca mit einem vorraussichtlichen +5 DWZ-Plus bei 3,5/4 Puntken aus dem Turnier und fährt Ende August nach Willingen zu seiner ersten DEM! Die Tabellen am Ende lauten:
  

Rangliste nach der 5. Runde

Innoffizielle Turnierauswertung nach DWZ