Zehn Friesen gegen fünf Spieler von Empor

In der letzten Runde spielten wir gegen SV Empor Berlin 2, unseren direkten Konkurrenten um den zweiten Tabellenplatz.
Empor lag mit 2 Mannschaftspunkten und 5 Brettpunkten vor uns. Es musste also ein 6,5 zu 1,5 her, dann würde der direkte Vergleich zählen.
Angetreten sind wir mit folgender Mannschaft:
Baumbach; Krug; Badestein; Keusch; Schubert; Lüdtge; Regel und Villuela.
Außerdem dabei: ich als Schiedsrichter und Mannschaftsleiter sowie Marko als Aufschließer, Kaffeekocher und moralische Unterstützung. 

 

Dann ging es kurz nach 9 Uhr los. Und es fehlten gleich 3 Spieler von Empor wegen einer Coronaerkrankung. Damit hatten Horst Keusch, Joachim Schubert und Stefan Lüdtge kampflos gewonnen und wir gingen nach einer halben Stunde mit 3:0 in Führung.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Roberto bereits eine etwas merkwürdige Stellung auf dem Brett. Qualität mehr, aber einen eingesperrten Läufer (Läufer schlug Turm auf a7. Schwarz zog Bauer auf b6, der durch Bauer auf c7 gedeckt war).
Fritz hatte einen Bauer mehr und baute seinen Vorteil kontinuierlich aus. Die anderen Bretter standen "normal".


Nach einer Stunde und zwanzig Minuten musste der Gegner von Fritz die Hand reichen. Mit einer Glanzpartie konnte Fritz alle Kritiker, die ihn für zu schwach für die Erste hielten eines Besseren belehren.
Es stand 4:0.
Jetzt stand auch schon Peter Krug besser. Er griff einen Läufer an, der kein sicheres Feld mehr zum Wegziehen hatte.
Roberto hat sich nach einer halben Stunde überlegen dafür entschieden den Läufer zu retten und die Qualität zurückzugeben. Allerdings stand er jetzt etwas schlechter.


Nach etwas mehr als 2 Stunden kam mit Karl-Heinz Ollek der erste Besucher. Es folgten jeweils im 10-Minuten-Takt Lutz Kühnemund, Wolfgang Junge und André Baumgärtner. Damit waren zeitweise 14 Friesen im Raum gegen 4 noch
verbliebene Spieler von Empor.


Nach ca. 3 Stunden und harter Arbeit konnte Peter Krug mit Mehrfigur seinen Gegner zum Aufgeben bewegen. Es stand 5:0.
Die Partie von Roberto blieb weiterhin kurios. Irgendwie hatte er es geschafft sich zurückzukämpfen. Er schlug mit seinem Turm einen Läufer auf g7 mit Schach. Der König musste zurückschlagen, dann zog Roberto seinen Läufer auf die
Hauptdiagonale mit Schach. Anschließend gewann er den schwarzen Turm auf a1. Jetzt hatte er eine Figur mehr.
Bei Michael Regel sah es nicht mehr ganz so gut aus. Er hatte eine Qualität weniger, aber hielt die Stellung noch zusammen.
Interessant wurde die Partie bei Hartmut Badestein. Die Stellung wurde zunehmend taktischer mit vielen Möglichkeiten auf beiden Seiten.


Nach 3,5 Stunden kam es bei Roberto zu einem Traumendspiel.
Der Gegner musste seinen letzten Läufer für Robertos Bauer geben. Es verblieben also König, Läufer und Springer auf Robertos Seite und der blanke König beim Gegner. Natürlich wurde das Remisangebot des Gegners von Roberto sofort abgelehnt. Das Publikum war begeistert.
Hartmuts Partie wurde noch taktischer und beide Seiten drohten einander mit einzügigen Matts und noch eine Menge mehr.
Michael Regel konnte die Qualität zurückgewinnen, hatte jetzt aber im Endspiel ein Bauer weniger und die passive Stellung. Da verliert er noch einen Bauer und alle dachten die Partie wäre verloren (Turm und drei isolierte Bauer beim Gegner versus Turm und ein Bauer bei Micha).
Zwanzig Minuten später: Ein Mattbild auf Robertos Brett. 6:0.
Michael hat es irgendwie geschafft die beiden Bauern zurückzuerobern. Keine Seite konnte jetzt mehr Fortschritte erzielen. 6,5:0,5 und Tabellenplatz 2 gesichert.


Jetzt kämpfte nur noch Hartmut in einer komplizierten Stellung. Er stellte eine Qualität ein. Drei Züge später holte er die
Qualität wieder zurück. Wieder drei Züge später musste er erneut die Qualität geben um ein Matt zu verhindern. Das alles zerrte an Hartmuts Nerven und an seiner Uhr. Über den 39. Zug nachdenkend, fiel seine Zeit. Er stand allerdings schon deutlich schlechter.
Das Endergebnis lautete also 6,5 zu 1,5.


Das Ergebnis wurde später beim Italiener ausgiebig gefeiert, auch weil die Erste Mannschaft Zweiter in ihrer Gruppe wurde.
Das gibt Mut für die nächste Saison, denn beide Teams sind jetzt die Favoriten für den Aufstieg.


Stefan Krüger