Berlin Einzelmeisterschaft Qualifikationsturnier 2024

Mit insgesamt 128 Teilnehmern, darunter 3 Friesen, die sich der Herausforderung des 9-Runden-Turniers der Berliner Einzelmeisterschaft stellen, stellt sich die Frage: Kann sich Luca Mankel revanchieren und sich für die M-Klasse qualifizieren, aus der er letztes Jahr abgestiegen ist?

Der erste Tag bricht an, und für das Duo Luca und Klaus beginnt der Wettkampf an Brett 10 und Brett 23. Wie erwartet treffen beide auf Gegner mit deutlich niedrigeren Elo-Punktzahlen. Beide erfüllen ihre Gewinnerwartungen und holen den ersten Punkt. Für mich gestaltete sich die Situation deutlich schwieriger, da ich aufgrund meiner Elo eine niedrigere Startnummer hatte. Ich musste gegen einen Gegner mit einer Elo von 1900 antreten und hatte zudem die schwarzen Figuren. Obwohl die Partie dadurch nicht einfacher wurde, verpatzte mein Gegner eine Taktik, wodurch ich unerwartet gewann und die Friesen alle einen Punkt mit nach Hause nehmen konnten.

Am zweiten Tag konnte sich Luca leider nicht durchsetzen und musste ein Remis hinnehmen. Das bedeutet, dass er sich maximal noch zwei Remis oder einen Verlust erlauben darf, um sich mit 7,5 Punkten für die M-Klasse zu qualifizieren. Auch für Klaus verlief der Tag nicht besser, er musste sich ebenfalls mit einem Remis gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner zufrieden geben. Und wie erging es dem dritten Friesen? Leider nicht besser. Ich musste mich geschlagen geben, nachdem ich zuvor einen Bauern verloren hatte, was den Ausgang der Partie unausweichlich machte.

Am dritten Tag waren alle möglichen Ergebnisse zu beobachten. Luca erzielte einen Sieg gegen den Jugendlichen von Empor und realisierte langsam, dass seine Gegner offenbar nur auf Remis spielen würden. Das macht seine Aufgabe natürlich nicht einfacher, denn dadurch würden seine potenziellen Gewinnchancen sinken, wenn alle seine Gegner ohne größere Risiken spielen. Klaus konnte sich trotz einer hohen Platzierung in der Starttabelle nicht durchsetzen und musste sich erneut mit einem Remis begnügen. Wie würde sich das auf den weiteren Verlauf des Turniers auswirken? Meine Partie verlief recht unglücklich. Ich setzte auf strategische Motive und stand objektiv positionell besser. Doch im entscheidenden Moment zögerte ich, eine bestimmte Taktik zu spielen, und daraufhin nahm das Unglück seinen Lauf. Ich musste mich geschlagen geben.

Der erste Schock kam, als das Duo ihre ersten Partien verlor. Luca war sich bewusst, dass sein Gegner erneut nur auf Remis spielen würde, was nicht ausreichte. Also entschied er sich für Risiko, jedoch verlief das nicht wie geplant. Nun muss Luca die nächsten 5 Partien gewinnen, um sich für die M-Klasse zu qualifizieren. Die Pechsträhne hielt für Klaus an, und er verlor leider seine Partie. Bei mir sah es zwar unangenehm aus, aber objektiv gesehen blieb alles im Gleichgewicht. Mein Gegner schien zu denken, dass er Vorteile hätte, aber ich konnte mich verteidigen und ihn schließlich mit einem Turmopfer matt setzen - ganz nach Klaus' weisem Spruch: "Lass den Gegner den Fehler machen".

Der fünfte Tag verlief für den Top-Friesen gut. Er konnte einen Sieg einfahren, und die Qualifikation rückte näher. Klaus hingegen konnte keinen weiteren Sieg erringen, und das änderte sich leider auch in der fünften Runde nicht. Auch für mich ging es nicht besser. Ein weiterer Verlust in einer Stellung, in der ich zwar angenehm stand, aber ein Figurenverlust zu viel war.

Luca konnte auch am sechsten Tag seiner Favoritenrolle gerecht werden und einen Sieg verbuchen. Die Hoffnung auf einen Sieg für Klaus war groß, aber auch in der sechsten Runde reichte es nicht, und er musste sich mit einer Niederlage abfinden. Ich konnte ein weiteres positives Ergebnis erzielen und jetzt war das Ziel von 4 Punkten schon wesentlich näher.

Glück im Unglück ist die beste Beschreibung für die Partie von Luca, in welcher sein Gegner völlig auf Gewinn steht, als er Luca gegen die Wand spielt, er aber auf einmal Remis bietet, eine knifflige Situation für Luca, entweder er nimmt das Remisangebot an und muss darauf hoffen, dass er das Turnier gewinnt oder er spielt weiter und hofft darauf, dass sein Gegner einen Fehler macht. Am Ende nahm Luca das Remisangebot an und das Ziel der 7,5 Punkte ist dahin. Der Fluch wurde beendet? Endlich gibt es wieder Freude für den 2. Top Friesen, er konnte gegen Lutz Reichert von Königsjäger den Sieg beanspruchen und 3,5 Punkte sichern, ob er das Momentum in die nächsten beiden Runden mitnimmt? Für mich ging es an Brett 37 weiter, wo ich auf einen Gegner traf, der mir das Leben schwer machte. Am Ende gerieten wir beide in Zeitnot, und er setzte auf eine vielversprechende Taktik. Doch im letzten Moment konnte ich diese entschärfen und gewann schließlich eine Figur und die Partie.

Der vorletzte Tag brach an, alles oder nichts, und überraschenderweise war Dieter Eisenträger als Gast da, was die Motivation nochmals steigerte. Luca spielte an Brett 7 gegen den Jugendspieler von Oberschöneweide. Eine äußerst interessante Partie, in der Luca den Gegner regelrecht überspielte und ihn schließlich unter Zeitdruck zur Aufgabe zwang. Klaus hatte hohe Erwartungen gegen einen Spieler mit 1400 Elo, konnte aber das Momentum aus der 7. Runde nicht nutzen und musste sich mit einer Niederlage abfinden. Ich befand mich in einer unangenehmen Situation im Mittelspiel. Zunächst schien nur ein Remis möglich zu sein, aber dann entschied ich mich, auf Sieg zu spielen. Trotz anfänglicher Probleme gelang es mir, in eine vielversprechende Position zu gelangen. Doch leider wählte ich die falsche Idee, und es endete schließlich doch nur mit einem Remis.

Nun kam der letzte Tag des Qualifikationsturniers. Luca hatte in der letzten Runde 6 Punkte und strebte nach einem weiteren Punkt für ein gutes Turnierergebnis. Doch die Berliner Jugend war stark, und er musste sich in einer schlechten Stellung mit einem Remis zufrieden geben. Damit beendete er das Turnier mit 6,5 Punkten. Seine letzten Worte lauteten: "Unterbewertete Jugendliche sind räudig". Klaus konnte in der 9. Runde 3,5 Punkte erzielen und hoffte nun auf den letzten Punkt. Leider blieb dieser Wunsch unerfüllt, als sein Gegner zwei Bauern gewann und die Partie für sich entschied. Bei mir traten wieder die alten Probleme auf. Ich hatte Schwierigkeiten in der Eröffnung, was mein Gegner ausnutzte. Schließlich musste ich mich geschlagen geben und mit einem 50%-Ergebnis zufriedengeben.

Fazit:
Ein äußerst spannendes Turnier mit vielen Höhen und Tiefen. Luca konnte sich über ein solides Turnierergebnis freuen und kann nun 14 weitere Elo-Punkte verbuchen. Dies wird jedoch durch 12 Punkte ausgeglichen, die wahrscheinlich von seiner DWZ abgezogen werden. Klaus wird das Turnier vermutlich nicht allzu sehr genießen, da es für ihn unglücklich verlief. Er wird wahrscheinlich schnell versuchen, es zu vergessen, insbesondere da ihm leider 39 Elo-Punkte abgezogen werden. Für mich war es ein solides Turnier mit vielen gut gespielten Partien, allerdings haperte es immer noch an der Eröffnung. Ich bin mit einer DWZ-Anpassung von 158 zufrieden und stehe nun kurz vor der 1600er-Marke. Zudem wird sich mein Rating durch 89 Elo-Punkte auf über 1700 erhöhen.

 

Viet Anh

 

Turnierergebnisse

 

 
Luca Klaus